Natürlichkeit, Ursprünglichkeit, Mythos
Die Symbiose zwischen Mensch und Biene besteht seit Urzeiten und war stets mythisch aufgeladen.
Das Informationsdesign soll diese »Ursprünglichkeit« und das mythenhafte auch visuell kommunizieren.
Ein wichtiger Punkt ist die harmonische Verbindung von Informationsdesign und der natürlichen Umgebung,
der Gartenlandschaft. Die Informationseinheiten fügen sich entweder nahtlos in die Gartengestaltung ein,
oder bilden markante skulpturale Orientierungspunkte.
FORMSPRACHE
FARBEN
DAS DREIECK
Das Dreieck ist eines der ursprünglichsten Symbole für Fruchtbarkeit. Mit der Spitze nach unten, stand es in vielen Kulturen für den Schoß und die Fruchtbarkeit der Frau; die Spitze nach oben symbolisierte die Zeugungskraft des Mannes. Das Dreieck wird in der Ausstellung in verschiedenen Variationen, meistens in der ungleichschenkligen, angewandt. In der Geschichte standen Dreiecke für eine sehr ursprüngliche, vollkommene Form von Harmonie: z. B. in der Alchemie für das Zusammenwirken von Körper, Seele und Geist – oder für die Anhänger des Pythagoras für das formbildende Prinzip des Universums. Diese Assoziationen helfen, die tiefe Verbundenheit der Beziehung von Mensch und Biene zur Natur zu vermitteln.
HEADLINES
Naked Power_Ray Larabie, Chikako Larabie
Eine konstruierte, geometrische Sans-Serif, die in ihrer Formsprache mit den dreieckigen Bannern harmoniert. Sie wirkt teils etwas sperrig und grob, wie die ersten konstruierten Grotesken Anfang des 20. Jahrhunderts, dies ist jedoch erwünscht, da es zu dem »handgemachten«, auch grobschnitzigen Anmutung der Ausstellungsbanner beiträgt.
SONNENGELB
Steht für die Vitalität der Sonne und natürlich auch für das Goldgelb des Honigs.
DUNKELBRAUN
Steht für den Mythos und erinnert an dunkle, fruchtbare Erde.
WEISS
Neutrale Zusatzfarbe.
SCHRIFT
AUSSTELLUNGSSYSTEM
FLIESSTEXT
National_Kris Sowersby
Die National ist eine sehr gut leserliche Sans-Serif und ein Revival der ersten englisch- amerikanischen Sans-Serifs des 19. Jahrhunderts.
Sie erinnert deswegen an die Eleganz der Beschriftungen alter botanischer Kupferstiche, ohne altbacken zu wirken. Auffallend ist der humanistische Ansatz der Formsprache.
WABENMODULE
Neben den Ausstellungsgebäuden mit individueller Form, dominiert ein flexibles Ausstellungssystem, die »Wabenwände«: Sie bestehen aus wabenförmigen Metallstangen-Rahmen mit Holzgelenken, in die dreieckige Infomodule eingespannt werden können.
Infomodule können Platten aus Metall und Holz sein, oder auch Kästen für die Unterbringung von Objekten. Mehrere Infomodule können in einem Wabenrahmen kombiniert werden. Für skulpturale Objekte werden diverse unbehandelte Holzarten verwendet.
3 Infoebenen – 3 grafische Stile
Informationen werden in 3 verschiedenen Inhaltlichen Ebenen präsentiert:
Ebene I: Holzschnitt
Die Kernbotschaft, häufig metaphorisch oder emotional besetzt mit dramaturgischer Funktion, findet hier ihren Platz. Die Welt der Bienen und des Honigs wird in Kontext gesetzt mit der Welt der Menschen.
GRAFIKSTIL
Illustrationen handgezeichnetmit einem dezenten Hauch von Holzschnitt-Optik
ANMUTUNG
– erzählerisch-poetisch
– traditionell, »von Hand«
Ebene II: Technische Zeichnung
Diese Ebene dient zur wissenschaftlichen Vertiefung der Hauptbotschaft. Außerdem zur Darstellung von konkreten biologischen oder chemischen Vorgängen, sowie wichtigen Fakten, Zahlen usw.
GRAFIKSTIL
Vektorzeichnungen, basierend auf dem 6-Eck-Raster
ANMUTUNG
– detailliert
– wissenschatlich
– Formsprache passend zum Hauptraster, dem 6-Eck-Raster
Ebene III: Raster-Punkt-Matrix
Hier findet ein Inhaltlicher Exkurs passend zur Hauptbotschaft statt. Der Besucher findet Nebenschauplätze und ausgefallene Zusatzinfos aus der Welt der Menschen.
GRAFIKSTIL
Gerasterte Fotografien und anderes »Fremdbildmaterial« : Rasterung auf Basis des 6-Eck-Raster-Punkte-Sytems. Wichtig: Ein natürlicher Touch wird durch die Technik »Holzbohrung« erzielt.
ANMUTUNG
– gefiltert
– monochrom
– wie Waben mit Honig gefüllt