Alten Sagen lauschen im Pavillon der Mythen

 

DRAMATURGIE

Hier wandelt der Besucher entlang halbrunder Holzschalenwände, die sich umschließen und einen labyrinthartigen Raum bilden. Zu sehen gibt es Illustrierte Mythen rund um Biene, Mensch und Honig. Steht man vor einer der Wandmalereien kann man per mobilem Kopfhörer die passende Geschichte als kurzes Hörspiel nachvollziehen. Die interaktiven Kopfhörer kommen auch bei späteren Filmstationen zum EInsatz und werden an der Kasse ausgegeben.

SCHLÜSSELBEGRIFFE

Religion, Mythos

PRÄSENTATIONSZIEL

Die tiefe symbolische Bedeutung von Bienen für Menschen verdeutlichen.

ÜBERSICHT

Sichtschutz Eingang

 

TECHNIK

Ahnlich wie bei einem »Balkonvorhang« werden

farbige Holzperlen auf einzelne Fäden geknüpft.

Ausgangsbasis ist wieder die 6-Eck-Raster-Matrix.

ASSOZIATIONEN

– durchschimmern

– Fernsehbildschirmflackern

– Insektenschuppen

Islam: Bäche aus Honig

Laut islamischer Überlieferung fließt Honig auch im Paradies. Der Koran beschreibt: » So ist die Lage des Paradieses, das dem Gottesfürchtigen verheißen wurde. Darin sind Bäche von Wasser, das nicht faulig wird und Bäche von Milch, deren Geschmack sich nicht ändert und Bäche von berauschendem Getränk und Bäche von geläutertem Honig. Und darin werden sie Früchte aller Art bekommen und Vergebung vor ihrem Herrn. «

Nordeuropa: Weltesche Ygdrasil

Die nordischen Völker glaubten an einen riesenhaften,

immergrünen Lebensbaum, die heilige Weltesche Ygdrasil. Ygdrasil überschattet alle neun Welten der nordischen Mythologie, umfasst mit ihren Ästen die Erde und berührt den Himmel. Im Stamm dieser Weltesche lebte auch das erste Bienenvolk. Und an den Wurzeln des Baums entspringt auch die Quelle der Urd, aus der die drei Schicksalsgöttinnen – der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – Lebenswasser schöpfen. Sie benetzen damit die Blätter der Weltesche und das Wasser tropft als Honigtau zurück auf die Erde, der die Bienen nährt. Honig ist hier ein Symbol für die Fruchtbarkeit der Erde.

Indien: Kamaveda

Der hinduistische Liebesgott Kamadeva ist eine Personifikation des Kama, das für weltlichen

Genuß und Verlangen steht, und ist bekannt als schöner Jüngling, »den stets eine sanfte Liebe umweht«. Kamadeva trägt Pfeil und Bogen, mit ihnen schießt er, wie der griechische Liebesgott Eros oder der römische Armor, auf die Liebenden. Kamadevas Bogen ist jedoch aus Zuckerrohr und der Pfeil besteht aus einer Kette von Bienen. Die von diesem Pfeil getroffenen Liebenden erleiden laut Überlieferung süße Schmerzen. Noch heute gehört ein Trank aus Honig und Joghurt zu den Glück verheißenden Ritualen einer indischen Hochzeit.

 

Christentum: Maria und die Bienen

In der Antike glaubte man, dass Bienen ihren Nachwuchs von Blüten sammelten. Die Biene wurde in der christlichen Welt zum Sinnbild der Jungfräulichkeit.  Daher tauchten bis in die Renaissance in der Malerei immer wieder Darstellungen der Jungfrau Maria auf, die von Bienenkörben umgeben ist.

 

Ägypten: Sonnengott Re

Im Alten Ägypten galt Honig als Speise und Geschenk der Götter, war Herrschaftssymbol der Pharaonen, Zahlungsmittel und Medizin. Die Biene galt als Mittlerin zwischen Göttern und Menschen, sie war heilig und machtvoll. Ein ägyptischer Schöpfungsmythos erzählt, wie die Tränen, die der

Sonnengott Re weinte, zu Bienen wurden. Sie schufen die gesamte Vegetation der Erde, durch welche die Honigernte erst möglich wurde.

 

Nordamerika:

Aus dem Inneren der Erde

Ein Schöpfungsmythos der Nordamerikanischen Ureinwohner erzählt: In einer fruchtbaren, paradiesischen Welt im Innern der Erde lebte das erste Bienenvolk. Als ein indianischer Held auf göttliche Weisung hin bis zum Mittelpunkt der Erde vordrang, gelang es ihm, den Honig zu den Menschen zu bringen. In diesem Augenblick begann für diese eine glückliche Zeit.